Lesung im GrenzBlickAtelier aus Anlass der Ausstellung „Die Stadt ohne Mond“: Venedig bei Nacht – Fotografien von Bernd Kamer
Das GrenzBlickAtelier veranstaltet am Sonntag, 1. Dezember 2024 im Rahmen der Fotografie-Ausstellung von Bernd Kamer einen poetischen Nachmittag zum Thema „Venedig“: Die Literatur gehört genauso zu Venedig wie die Musik und das Wasser. Verena Winter und Werner Brand laden auf eine kleine literarische Reise nach Venedig ein.
Venedig hat seit jeher Schriftsteller und Dichter inspiriert, über diese Stadt der Geschichte und Kunst zu schreiben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Venedig in seiner ganzen Essenz immer wieder neu eingefangen: von romantischen Gedichten, rätselhaften Geschichten, melancholischen Romanen bis hin zu Krimi-Bestsellern.
Von Venedig hat wohl fast jede Person vor dem ersten Besuch eine medial vermittelte Vorstellung im Kopf. Sei es aktuell durch Berichte über riesige Kreuzfahrtschiffe in der Lagune und Eintrittsgeld für Tagestouristen. Oder durch die Gemälde venezianischer Maler wie z.B. Bellini, Tizian oder Canaletto. Oder durch die Literatur – man denke dabei an Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“. Wobei diese Novelle 1971 durch Luchino Visconti mit Dirk Bogarde in der Hauptrolle, untermalt von Gustavs Mahlers Musik, in einen fulminanten Film umgesetzt wurde. Auch eine Kurzgeschichte von Daphne du Maurier wurde meisterlich verfilmt: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (im Original „Don’t Look Now“) mit Donald Sutherland und Julie Christie. Und das sind nur zwei Beispiele. Die Lagunenstadt begeistert seit jeher.
Schon von gut betuchten englischen Reisenden des 18. Jahrhunderts wird berichtet, dass sie sich bei ihrem ersten Besuch wie zu Hause fühlten, da sie den Anblick Venedigs schon von Canalettos Veduten oder von davon angefertigten Radierungen kannten. Und ähnlich ergeht es heutigen Besuchern: Venedig ist einfach präsent.
Der Fotograf Bernd Kamer überlegte sich Ende 2021 für eine Woche nach Venedig zu reisen. Eine Stadt, die ihn als Synonym für Massentourismus vorher nicht interessiert hatte. Da es nur für eine Woche sein sollte, legte er vorher fest, nachts zu fotografieren. Als Methode dem Bekannten etwas entgegenzusetzen. Zu sehen sind in dieser Ausstellung Bilder der speziellen, vergangenheitsgesättigten Architektur Venedigs, theatralisch ausgeleuchtet durch elektrisches Licht, aufgezeichnet durch den Fotoapparat, der das Gegenwärtige der Aufnahme in die Vergangenheit des Prints überführt.
Sonntag, 1. Dezember 2024
Beginn um 15.00 Uhr
Einlass ab 14.00 Uhr
Der Eintritt ist kostenlos.