Das religiöse Leben in Dinxperlo und Suderwick wurde einschneidend durch die Reformation beeinflusst. Nachdem die Katholiken auf beiden Seiten der Grenze vorher gemeinsam ihre Gottesdienste in der ca. 1500-1545 gebauten, ursprünglich katholischen Liboriuskirche in Dinxperlo feierten, fehlte ihnen ein Gotteshaus, als den Katholiken in Dinxperlo die freie Religionsausübung nicht mehr gestattet wurde. Die katholische Pfarrei in Dinxperlo wurde aufgelöst und die Kirche wurde eine „Gereformeerde Kerk“ (jetzt protestantse, PKN- kerk). Der Fürstbischof von Münster ließ daraufhin in Suderwick unmittelbar an der Grenze zuerst eine Kapelle bauen, die in 1765 durch die katholische St. Michaelskirche ersetzt wurde. In ihr konnten nun auch die katholisch gebliebenen Dinxperloer Gottesdienste feiern. Die Suderwicker Protestanten erhielten 1877 ihr eigenes Kirchengebäude in Suderwick. Zuvor gingen sie in die Dinxperloer Dorpskerk.

In Dinxperlo gab es auch eine jüdische Gemeinde (1830) mit einer eigenen Synagoge (erbaut 1889). Nur wenige Dinxperloer Juden überlebten die grausame Naziherrschaft im 2. Weltkrieg. Die Synagoge wurde durch Kriegsereignisse zerstört.

Dorpskerk Dinxperlo
Die ursprünglich katholische Liboriuskirche wurde nach der Reformation protestantisch. Damals diente die nördliche Seitentür den Kirchgängern aus De Heurne und die südliche den Suderwickern als Eingang. Die Dinxperloer benutzten den Haupteingang. Das Kirchliche Zentrum wurde in den 90-er Jahren gekauft und kommt vielen Aktivitäten zugute.

Jüdischer Friedhof
Seit 1830 bestand eine selbständige Jüdische Glaubensgemeinschaft. In 1889 wurde die erste Synagoge gebaut. Der jüdische Friedhof an der Meniststraat ist nach dem Leiter der Jüdischen Gemeinde (Isaac Menist) benannt. Dieser Friedhof wird ehrenamtlich unterhalten.

St. Michaelskirche Suderwick
Zur künstlerisch wertvollen Gestaltung des Inneren der 1765 fertig gestellten St. Michaelskirche gehören der barocke Hochaltar aus Holz -mit einem Altarbild von 1924 -, die neubarocken figürlich-ornamentalen Deckengemälde und der 3/8-Chorschluss.

Ev.-ref. Kirche Suderwick
Der romanisierende Stil des Backsteinbaus ist ein bemerkenswert spätes Beispiel für die Bautradition von K.F. Schinkel. Die in 1877 fertiggestellte Kirche hat ein calvinistisch geprägtes schlichtes Interieur, das nicht von den Worten der Bibel ablenken soll.