De Band, 16. September 2024, von Iris Jansen
Dinxperlo – Am 12. September, dem Tag des nationalen Beginns der Feierlichkeiten zu 80 Jahren Freiheit, wurden in Dinxperlo die letzten von insgesamt fünfzig Stolpersteinen verlegt. Wie bei den vorangegangenen Verlegungen wurde dies im Beisein der Vorstandsmitglieder der Stichting Stolpersteine Dinxperlo und der Bewohner der Heimadressen von zwei Mitarbeitern der Gemeinde Aalten durchgeführt. Im Jahr 2025 wird die Stiftung eine große Gedenkveranstaltung organisieren.
Mit der Verlegung des letzten Steins für Bernard IJzerdraat am ‚Bekenkamp‘ am Terborgseweg hat die Stiftung ihr erstes Ziel erreicht. Neben dem Gründer der Widerstandsgruppe „De Geuzen“ wurden in der Min.Ringerstraat 12 auch Steine für Frida Kahn-Tannhauser, die Großmutter von Suze Grünbaum, verlegt, die sich kurz vor dem Untertauchen der Familie Grünbaum das Leben nahm, um angesichts ihres Alters und ihrer schwachen Gesundheit kein Hindernis für ihre Familie und das Versteck zu sein. Frida Kahn ist auf dem Jüdischen Friedhof in Dinxperlo begraben.
Am Aaltenseweg 34 sind zwei Steine für das Ehepaar Gompertz-Cussel verlegt worden. Das Ehepaar Gompertz, das ursprünglich aus Anholt stammte, suchte in den 1930er Jahren eine sichere Existenz in Dinxperlo. Johanna Cussel war familiär mit Leeman Heilbron, dem bekannten Viehhändler aus der Kwikkelstraat, verbunden.
In der Polstraat wurden in der Nummer 13 sieben Steine für die Familie Spiegel aus Dinslaken verlegt. Max Spiegel hatte im ehemaligen Postamt in der Nähe des Kreisverkehrs eine Geldwechselstube. Er wohnte in der Polstraat mit seiner zweiten Frau Paula, dem gemeinsamen Sohn Alfred und mit der Tochter Ruth aus erster Ehe. Auch die Großmutter von Ruth wohnte an dieser Adresse, ebenso wie die Kinder Edith und Fritz, die Kinder von Max‘ Bruder. Beide überlebten den Krieg. Fritz Spiegel besuchte Dinxperlo in den 1990er Jahren erneut und starb vor einigen Jahren.
In Nummer 9 wurden zwei Steine für Ida und Cäcilia Cosmann verlegt. Sie waren Verwandte von Paula Spiegel.
In der Grensstraat 13 wurde der Stein von Sonny Cohen im Pflaster verlegt, um ihn besser sichtbar zu machen. Natürlich in Absprache mit der Familie und den Anwohnern.
Ein Stolperstein für Bürgermeister Verbeek wurde von Günther Demnig abgelehnt, da er kein direktes Opfer des Nationalsozialismus war, sondern eher ein Opfer der Hetzkampagne des niederländischen NSB. Die Stiftung wird prüfen, in welcher konkreten Form in Dinxperlo ein Gedenken an Bürgermeister Verbeek für seine gute Arbeit für die jüdischen Flüchtlinge eingerichtet werden kann.
Mit der Verlegung der Steine in Dinxperlo kann nun auch eine kleine Broschüre mit einer Rad- und Wanderroute entlang der ehemaligen Wohnadressen, des Denkmals, des Standorts der ehemaligen Synagoge und des jüdischen Friedhofs erstellt werden, so dass ein Stück der jüdischen Geschichte Dinxperlos für alle zugänglich wird.
Die für 2025 geplanten Aktivitäten werden in Kürze entwickelt.
Für Informationen oder Fragen besuchen Sie bitte die Website: www.stolpersteinedinxperlo.nl