Aufruf zum Einsammeln von achtlos weggeworfenem Müll in Suderwick und Umgebung!

 

Die Initiatorin Rosi Tuente berichtet und ruft zur Mitmach-Aktion auf:

„Ich beschäftige mich schon eine Zeitlang vor Ort mit einer ‚Guerilla Picking‘ Aktion in Suderwick.

Zwar hatte ich zunächst Mühe den ESB davon zu überzeugen, die DRECK WEG Aktion Corona konform und dezentral umzugestalten, aber inzwischen habe ich sie von der Idee überzeugt, und sie wenden sich jetzt an Vereine und Gruppen in allen Stadtteilen, die in früheren Jahren bei der Frühjahrsputzaktion beteiligt waren: Sie bekommen Müllgreifer leihweise zur Verfügung.

Für Suderwick habe ich 50 Greifer bekommen – und knapp 30 sind bereits im Umlauf!

Die ausgeliehenen Greifer werden von mir gelistet, damit alle Helfer zu einem späteren Zeitpunkt eingeladen werden können zu einem kleinen Fest – eventuell zum World Clean up Day im September.

Vorteil dieses Systems ist die dezentrale und vor allem nachhaltige Reinigung der Landschaft, nicht nur an einem Tag im Frühjahr!

Man muss sich nicht mehr über den verstreuten Unrat ärgern, sondern kann, nach getaner Arbeit, sich wieder an der sauberen Natur erfreuen. Dadurch stellt sich eine gewisse Zufriedenheit ein, etwas Sinnvolles geleistet zu haben… frei nach dem Kirchenlied-Kanon: ‚Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern‘ 

Es schafft gerade bei beteiligten Kindern und Jugendlichen ein wertvolles Bewusstsein für die Belange des Naturschutzes. Von vielen Passanten erhält man zudem motivierende Aufmunterung und Anerkennung.

Sehr auffallend ist hier vor Ort der Dosen- und Flaschenmüll aus den Niederlanden, wo (noch) kein Pfand gezahlt wird.

Dazu kommen außerdem Zigarettenkippen (eine Kippe verseucht 40 Liter Grundwasser und schädigt Bodeninsekten), gefüllte Hundekotbeutel und jede Menge Masken und Plastik in jeder Form. Warum man sich bei den Hundekotbeuteln die Mühe macht, den Kot zwar aufzunehmen, aber diesen dann samt Tüte in die Landschaft zu werfen, erschließt sich mir irgendwie gar nicht…?

Mit Freunden und Kindern habe ich schon etliche Kilometer Wegränder und Straßen gereinigt.

Ich erwarte, dass mit zunehmend wärmerer Witterung auch die Picknick-Hinterlassenschaften in der Landschaft weiter zunehmen, was mir schon jetzt vom ESB bestätigt wird. Viele Leute unterstützen zwar mit Abhol-Speisen die Gastronomie, vermüllen aber im Nachgang entweder die Landschaft oder verstopfen öffentliche Abfallbehälter. Auch durch die zunehmenden Internetkäufe geraten die Papiercontainer und das Recycling-Vermögen an ihre Grenzen.

Meiner Meinung nach sollte die Gastronomie auf einheitlichere, mehrfach zu nutzende oder kompostierbare Verpackungen verpflichtet werden – eventuell mit Pfandsystem. Auch Internetkäufe sollten in stabilen, standardisierten und daher mehrfach nutzbarer Verpackung geliefert werden, damit es nicht so vielen Bäumen aus diesem Grund an den Kragen geht.

Ich werde zunächst beim ESB weitere Mülltonnen, die für öffentliche Veranstaltungen vorgehalten werden, bestellen, damit meine fleißigen Müllsammler in Suderwick ihre „Beute” nicht nur in ihren privaten Behältern entsorgen, sondern eine Alternative erhalten, um den Müll entsorgen zu können.

Außerdem ist geplant, Infotafeln bzw. Plakate zur Zersetzungsdauer von typischen ‚Fremdkörpern in der Landschaft‘ an belebten Plätzen und in Schaukästen anzubringen.

Auf der Suderwicker Facebook-Seite werden regelmäßig Bilder von Kuriositäten-Funden (Trash of the Day/Week) der privaten  Sammler gepostet, um die Aktion weiter zu beleben.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre
Rosi Tuente”

Fotos: Rosi Tuente. Von allen abgebildeten Personen liegt eine Einverständniserklärung zur Veröffentlichung der Bilder vor.