Smokkel van boter en koffie

Suderwick – Dinxperlo 1963 – 2023: 60 jaar hereniging Suderwick

Op 1 augustus 2023 is het 60 jaar geleden dat Suderwick-West, dat in 1949 onder Nederlands bestuur kwam en 14 jaar bij Dinxperlo hoorde, weer Duits werd.

De verenigingen van Suderwick en Dinxperlo herdenken de “hereniging” samen met interviews, verschillende activiteiten en een Duits-Nederlands Noaberfest.

Lees HIER het originale BBV artikel van Daniela Hartmann:

Met dank aan de BBV (Bocholter Borkener Volksblatt) en Daniela Hartmann voor publicatie op deze website.

Butter und Kaffee geschmuggelt
Richard Elting stieg 1961 mit dem GSV Suderwick in die Kreisliga A auf. Er lebte in Suderwick-West, als der Ortsteil zu den Niederlanden gehörte. Er schmuggelte auch schon mal Waren für Kollegen und Freunde über die Grenze…..

BOCHOLT Vor dem Zweiten Weltkrieg trieben viele Niederländer in Suderwick Sport, berichtet Richard Elting. Danach änderte sich das. „Zu unserer Zeit – 1955 – gab es im Prinzip keine Holländer“ – weder beim Tischtennis noch beim Fußball. „Wir hatten wohl den Theo Jansen“, erinnert sich der 81-Jährige an einen niederländischen Mannschaftskameraden im Fußball. Elting und Jansen gehörten der Meistermannschaft des GSV Suderwick an, die 1961 in die Kreisliga A aufstieg.

Warum Jansen beim Grenzlandsportverein (GSV) spielte, weiß Elting nicht mehr genau. Er vermutet, dass der Niederländer es in der ersten Mannschaft in Dinxperlo „nicht gepackt“ hatte.„Die waren besser als wir und spielten höher“, berichtet Elting. Jansen sei auch schon ein bisschen älter gewesen als die anderen Spieler“, ergänzt Eltings Frau Aggie (78). Jansens Spitzname beim GSV war Blitz, „weil der so schnell war“, erinnert sich Elting.

30 Spiele gewonnen
Damals habe es 17 Mannschaften gegeben, sodass 32 Spiele absolviert werden mussten. „Wir hatten damals die Zwei-Punkte-Regelung“, berichtet Elting. „Da seien die Suderwicker mit drei Minuspunkten Meister geworden. „Wir haben 30 Spiele gewonnen; eins gegen Dingden haben wir verloren und gegen Olympia haben wir unentschieden gespielt“, berichtet Elting.

„Ich war damals das erste Jahr aus der Jugend raus“, erinnert sich Elting an die Saison 1960/61. Der 81-Jährige zeigt ein Foto der Meistermannschaft. Er trägt auf dem Foto kein Mannschaftsdress, sondern einen Anzug, denn er hatte sich das Schlüsselbein gebrochen. Aus diesem Grund habe er zwei der 32 Spiele verpasst. „Damals gab es ja keine Auswechslungen. Wenn ein Spieler verletzt war, dann musste man mit zehn Mann weiter spielen“, erklärt Elting. „Wir sind die ganze Zeit mit 13 Spielern ausgekommen.“

Ein Jahr später am 21. Januar 1962 – im zweiten Jahr bei den Senioren – erlitt er bei einem Fußballspiel in Rees einen doppelten Beinbruch. „Da hing mein Bein so daneben“, erinnert sich Elting. Danach habe die Fußballkarriere erst mal ruhen müssen.

0:13 verloren
Als Elting in der Jugend spielte, gab es so wenige Spieler, dass die A- und B-Jugend gemischt wurden. „Es mussten immer mindestens sechs B-Jugend-Spieler sein und fünf A-Jugend-Spieler“, erzählt Elting. Die Zahl der A-Jugend-Spieler habe kleiner sein müssen. Bei den Pokalspielen hätten sie auch schon mal gegen die A-Jugend spielen müssen. „Wenn die richtig ernst machten, haben die uns manchmal schon nassgemacht“, sagt Elting und lacht. „Aber hin und wieder sahen wir schon mal ganz gut aus.“ Ab und zu hätten sie mal eine A-Jugend geschlagen, „aber TuB und FC hatten auch Schwierigkeiten“. Die DJK 97 habe dagegen eine „Bomben-A-Jugend“ gehabt. „Da spielte unter anderem der Werner Weikamp“, erinnert sich Elting. „Schnorre“ Weikamp spielte ab 1965 zwei Jahre für den FC Schalke 04 in der Bundesliga, wurde dort aber nur fünf Mal eingesetzt. Die A-Jugend der DJK habe sie einmal „mit 0:13 nach Hause geschickt“, sagt Elting.

Auch Tischtennis hat Elting immer gerne gespielt. Er startete im Alter von zwölf Jahren. Elting spielte nicht nur für den GSV Suderwick, sondern auch für den niederländischen Verein Rohda in Breedenbroek. Elting gewann diverse Pokale und wurde auch drei Mal hintereinander Meister in Ost-Gelderland. Gut gefiel Elting, dass die Deutschen ihre Meisterschaftsspiele immer am Wochenende austrugen, die Niederländer aber unter der Woche. Das ließ sich gut kombinieren.

Viele der ehrenamtlichen Helfer – vor allem auch die Trainer bei den Senioren – beim GSV Viktoria Suderwick waren Zöllner, berichtet Elting. Seine Frau Aggie ergänzt: „Die Zöllner sind ja auch ein bisschen sportlicher und haben Führungspotenzial.“ Außerdem hätten sie Zeit gehabt, sagt Elting. „Die waren ja nicht ausgelastet als Zöllner, die standen nur rum.“

Fünf Mal über die Grenze
Als Suderwick-West 1949 den Niederlanden zugeschlagen wurde, lebte Elting dort mit seiner Familie. Nachteile habe seine Familie dadurch nicht gehabt. Aber um zu den Sportstätten zu kommen, die damals in Suderwick-Ost lagen, habe er die Grenze überqueren müssen. Als Elting damals etwa in Höhe des heutigen Seniorenheims Dr. Jenny wohnte, nutzte er oft nicht den offiziellen Weg über die Grenze. Denn das wäre mit einem drei Kilometer langen Umweg verbunden gewesen. Stattdessen ging er hinten durch den Garten, am Friedhof vorbei und bei der Gaststätte „Zur Post“, die seine Tante und sein Onkel betrieben, bis zur Sporthalle. „Das waren vielleicht so 200 Meter“, schätzt Elting.

Die Bewohner von Suderwick-West schmuggelten schon mal Waren über die Grenze nach Deutschland. Auch Elting verdiente sich mit dem Schmuggeln etwas dazu. „Der Kaffee war in Deutschland so teuer“, sagt der 81-Jährige. Manchmal sei er mit seinem Mofa fünf bis sechs Mal am Tag hin und her gefahren. Wenn der richtige Zöllner an der Grenze saß, trauten sich die Schmuggler auch schon mal etwas mehr mitzunehmen. Erlaubt waren aber offiziell pro Grenzübertritt nur ein Paket Kaffee, ein Paket Butter und eine Schachtel Zigaretten.

 

LIEBER EIN GUTER NACHBAR ALS EIN FERNER FREUND!

Weitere Infos auch auf: Siehe Website Heimatverein

Das Foto zeigt die Meistermannschaft des GSV Viktoria Suderwick von 1960/61. Richard Elting (2. von rechts) hatte einen Schlüsselbeinbruch und trägt deshalb einen Anzug und kein Trikot.

Foto: Privat